Wonder Boy Monster World II/The Dragon´s Trap
Weiter geht es mit dem direkten Nachfolger zu Wonder Boy in Monster Land, zudem es mittlerweile auch ein Remake gibt. Folgende vier Versionen sind in der Collection enthalten:
- SEGA MARK III (Japanisches SEGA Master System)
- Game Gear (JP)
- SEGA Master System (World)
- Game Gear (World)
Dies ist somit der erste Teil, der keine Arcade Version hatte. Stattdessen wechselt man erneut das Genre und erschuf das erste Metroidvania des Wonder Boy Franchises. Dies schien, nach dem Acton RPG Wonder Boy in Monster Land, diesmal gar eine logische Weiterentwicklung zu sein.
Die Geschichte beginnt, wo sie im Monster Land aufhörte. Nur wendet der Drache diesmal eine List an und verwandelt unseren wunderlichen Jungen, dank seines Todesatem, in ein Monster. Also geht es auf, um einen Weg zu finden diesen Fluch zu brechen und den Drachen ein für alle Mal zu besiegen.
Gespielt habe ich die SEGA Master System (World) Version. Der größte Unterschied, dürfte der sein, dass die Game Gear Version keine “Charming Points” hat. Ansonsten unterscheiden sich die beiden Version lediglich optisch ein wenig.
Die Steuerung funktioniert über eine Sprung-, eine Angriffs-, sowie eine magischer Angriffstaste. Außerdem kann man noch ein Charaktermenü aufrufen, um seine Ausrüstung zu wechseln. Denn kauft man neue Ausrüstung, wird diese diesmal nicht automatisch angelegt, sondern man muss diese manuell anlegen. Diese kann allerdings im späteren Spielverlauf auch unterschiedliche Nutzen haben, wie z.B. dass man mithilfe einer Armor durch Lava laufen kann. Im Charaktermenü sieht man auch seine Werte. AP (Attack Points), DP (Defense Points) und CP (Charming Points). Auch bei der Magie gibt es diesmal keine Taste zum durchwechseln und man muss den Zauber über den Ausrüstungsbildschirm ändern. Hier gibt es diesmal fünf verschiedene Zauber. Feuerball, Tornado, Blitz, Pfeile und ein Bumerang. Diese werden immer wieder mal von Monstern fallen gelassen. Teilweise gibt es die auch in Truhen. Beim Bumerang reicht, allerdings sogar schon ein einziger, da der eben immer wieder zurück kommt.
Die Werte selber sind an sich recht selbsterklärend. Attack Points = Stärke des Angriffs, Defense Points = Stärke der Verteidigung. Jedoch möchte ich noch erläutern, was es mit diesen “Charming Points” auf sich hat. Diese sind nämlich enorm wichtig um neue Ausrüstung zu kaufen. Ob ein Shop einem etwas verkauft oder nicht ist nämlich von genau diesem Wert abhängig. Hat man zu wenig, zeigt er einem nicht mal an, was man da kaufen könnte. Steigern kann man diesen Wert durch Ausrüstung, sowie roten Kristallen, die man manchmal bei Monstern oder in Truhen finden kann. Außerdem spielt auch die jeweilige Gestalt eine Rolle. Das besondere Feature in Monster World II besteht nämlich aus den verschiedenen Monsterverwandlungen, die alle ihre eigenen Fähigkeiten aber auch Werte haben. Als Echsen-Mensch ist man z.B. nicht so beliebt bei den Shops, wie als Maus-Mensch. Hier muss man auch wirklich aufpassen, dass man keine wichtigen Ausrüstungsgegenstände verpasst, denn ansonsten gibt es eine Stelle, die zu einer Sackgasse führt. Diese durfte ich selber erleben. Würde es kein Passwort System zum Speichern geben, bei dem ich Screenshots von den Passwörtern gemacht hätte, hätte ich das Spiel an der Stelle wohl vorerst abgebrochen. Allerdings hatte ich zu viel Spaß mit dem Spiel, weshalb ich dann einfach ein Passwort nutzte, um wieder dort einzusteigen, wo ich die Sackgasse noch nicht getriggert habe. Dafür musste ich zwar einen Bosskampf wiederholen aber sei es drum.
Die Bosskämpfe würde ich leider auch eher als eine der Schwächen des Spieles betiteln. Die sind zwar schön designt und vielfältig gestaltet, doch dauern diese wirklich ewig lange. Die Bosse verfügen über 100 HP und ein Angriff bei denen macht teilweise nur 3-4 Schaden. Dies war auch der Grund, warum ich das Spiel nicht neustarten wollte, nachdem ich in der Sackgasse gelandet bin. Denn gerade der Bosskampf zuvor lief so ab, dass ich nur 3-4 Schaden gemacht habe, ihn aber auch nur einmal treffen konnte, bevor er wieder abgetaucht ist und ich warten musste, bis er wieder auftaucht. Der Kampf war jetzt nicht sonderlich schwer, doch muss ich wohl kaum betonen, wie unsagbar langweilig der Kampf war. Beim wiederholen des Bosskampfes, habe ich dank der neuen Ausrüstung zumindest 8 Schaden gemacht. Das war dann zum Glück etwas angenehmer aber spannend war der Kampf natürlich weiterhin nicht. Und diese Langeweile zieht sich leider durch die ganzen Bosskämpfe. Je besser man ausgerüstet ist, desto schneller bekommt man die hinter sich gebracht, doch wirklich Spielspaß kam bei mir nicht auf. Lediglich der Endboss ist wirklich gut gelungen. Der hat wirklich viel Spaß gemacht. Der war stets in Bewegung mit mehreren Angriffsmustern und teilweise schwierig zu treffen (wozu auch die nicht immer ganz optimalen Hit Boxen beitrugen), doch es gab nicht dieses ewige warten. Man konnte stets versuchen irgendwie einen Weg zu finden ihn zu treffen, egal wie sein Bewegungsmuster aussah. Außerdem machte man auch vernünftigen Schaden. Allerdings gilt dies nur, wenn man auch das legendäre Schwert an sich gerissen hat. Holt man dies nicht, möchte ich gar nicht wissen, wie anstrengend der Kampf geworden wäre.
Ich schrieb ja bereits etwas über die Monsterverwandlungen im Spiel. Nach jedem Bosskampf verwandelt man sich in ein anderes Monster mit eigenen Fähigkeiten. Später gibt es auch Möglichkeiten, in Form eines speziellen Raumes, sich freier herumzuverwandeln. Man beginnt als feuerspeiender kleiner Echsen-Mensch. Bei der ersten Verwandlung wird man z.B. zum Maus-Mensch. Als diesen kann man an bestimmten Wänden und gar Decken entlanglaufen. Diese Verwandlungen machen spaß und sorgen für Abwechslung. Sie sind auch gut ins Spielgeschehen eingebunden. Gerade beim letzten Dungeon werden auch nochmal gut auf alle Verwandlungen zurückgegriffen, um voranzukommen. Oder zumindest fast allen. Die Echsen-Menschengestalt ist eigentlich die einzige, die keinerlei nutzen im Spiel hat.
Die Steuerung selber funktioniert im Spiel ganz gut, egal in welcher Gestalt. Angriffe gehen an sich auch flott von der Hand, außer, man will beim Sprung angreifen. Dann dauert es etwas länger und ist dadurch echt nicht leicht zu timen. Die Sprungpassagen gehen allerdings auch soweit gut von der Hand. Hier gibt es nicht wirklich viel zu bemängeln. Selbst spätere Tauchpassagen lassen sich ganz gut steuern.
Die Welt selber ist schön aufgebaut und designt. Es gibt vielfältige Zonen, die es zu erkunden heißt und auch einige geheime Orte finden sich wieder, wo man mit Truhen belohnt wird oder auch einigen geheimen Shops. Wie für ein Metroidvania üblich werden neue Wege auch immer wieder betretbar, nachdem man eine bestimmte Fähigkeit bzw. Verwandlung erlernt hat. Doch, wie bereits erwähnt gibt es eine Stelle, die zu einer Sackgasse führen kann. Also immer schön wachsam bleiben und bestenfalls verschiedene Speicherstände nutzen! Bei dieser Sackgasse geht es übrigens darum an die Armor zu gelangen mit deren Hilfe, man sich durch Lava bewegen kann. Seid ihr über diesen Punkt hinaus, solltet ihr euch keine Sorgen mehr machen müssen.
Musikalisch weiß Monster World II ebenfalls mit einigen schönen Melodien zu überzeugen. Andere Lieder fügen sich einfach ganz gut ins Spiel ein. Den Schwierigkeitsgrad des Spieles, würde ich als sehr hoch bezeichnen. Man merkt, dass es aus einer Zeit stammt, in dem die Spielzeit durch Tode gerne mal gestreckt wurde. Da Monster World II bereits innerhalb von 4-5 Stunden gut durchgespielt werden kann, trifft es hier wohl auch zu. Ohne die Rückspulfunktion, wäre ich wohl häufig verzweifelt. Besonders bei den Bosskämpfen oder gegen Ende, wenn Gegner einem mit nur zwei Treffern besiegen können, bevor man die legendäre Armor hat.
Nichtsdestotrotz ist Monster World II ein wirklich sehr gelungenes Spiel und eine schöne Weiterentwicklung zu Wonder Boy in Monster Land, auch wenn es nicht an die Qualität von Monster Lair herankommt. Retro Fans kann ich das Spiel definitiv ans Herz legen.