Zurück zu den Wurzeln des Wonder Boy!
Zum Urgestein der Reihe stehen sechs Versionen zur Wahl. Bei diesen handelt es sich um folgende:
- System 1 (Arcade Version)
- S-1000 (SEGAs erste Spielkonsole)
- SEGA MARK III (Das japanische SEGA Master System)
- SEGA Master System
- Game Gear JP
- Revenge of Drancon (Name der Game Gear World Version)
Sehr groß unterscheidet sich eigentlich nur die S-1000 Version vom Rest. Da SEGAs erste Konsole eben noch nicht sonderlich leistungsstark war, flimmert diese Version fröhlich vor sich hin und spielt sich auch etwas schwieriger, dank der technischen Defizite. Außerdem gab es hier direkt am Ende des Levels den Bosskampf, während es diesen bei den anderen Versionen erst nach vier Level gibt. (Wobei ich mir hier bei den Versionen abseits des SEGA Master Systems nicht zu einhundert Prozent sicher bin, da ich lediglich das erste Level in jeder Version gespielt habe, um zu sehen wie groß die Unterschiede sind. Jede einzelne Version durchzuspielen, würde den Rahmen für das Review dann leider doch etwas sprengen.)
Davon ab, unterscheidet sich das Interface von der Arcade Version zu den anderen Versionen. Für die Konsolenveröffentlichungen wurde dies ziemlich entschlackt. Doch letzten Endes bleiben die Versionen dennoch sehr ähnlich und unterscheiden sich eher an den platzierten Monstern und Hindernissen. Ich weiß jetzt nicht, wie es bei den Game Gear Versionen aussieht, doch zumindest die MARK III und SEGA Master System Versionen haben zwei zusätzliche Areale erhalten im Vergleich zur Urversion. Gespielt habe ich, wie bereits angedeutet, die SEGA Master System Version.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Tina wird entführt und Tom-Tom begibt sich auf die Reise um sie zu retten.
Dabei hüpft der wunderliche Junge hammerschwingend durch verschiedene Level und muss am Ende jedes Areals einen Bosskampf bestehen.
Insgesamt gibt es neun Areale. Diese sind in jeweils vier “Runden” aufgeteilt. Jede “Runde” hat vier Abschnitte, die man durchlaufen muss. Leider gibt es in den Leveln nicht viel Abwechslung. In allen neun Arealen kommen größtenteils immer dieselben Level zum Einsatz. Lediglich die Hindernisse und Gegner variieren. Doch bei den Gegnern ist die Vielzahl an verschiedenen Gegnern ebenfalls eher recht limitiert. Selbst der Bosskampf ist im Prinzip immer derselbe. Es gibt lediglich zwei Areale, bei denen er, anstelle eines Feuerballs, einen Blitz wirft. Ich weiß nicht, ob es so ist, aber könnte mir vorstellen, dass diese dann auch die beiden Extrawelten sind. Repetitivität lässt sich daher leider nicht vermeiden.
Um das Ende zu erreichen hat man zwei verschiedene Sprünge, einen kurzen und einen hohen, zur Wahl. Dazu kann man auch Sprinten. In Kombination mit dem kurzen Sprung, wird dann auch dieser zum hohen Sprung. Außerdem gibt es noch eine Taste zum Hammer werfen, sobald man diesen als Gegenstand aufgesammelt hat. In den Leveln werden einem nämlich immer mal Eier begegnen, die herumliegen. Macht man sie kaputt, erscheinen verschiedene Gegenstände. Entweder ein Hammer, ohne den man nicht angreifen kann, ein Skateboard, mit dem man automatisch voranfährt, einen kleinen Engel, der einen für kurze Zeit unverwundbar macht, eine Milchtüte, welche die Energieleiste etwas füllt, einen Pilz, wo ich jetzt nicht ausmachen konnte, was er nun bewirkt, ich tippe mal auf ein klein wenig Energiezuwachs, sowie einen Sensenmann, der dafür sorgt, dass man erheblich schneller Energie über Zeit verliert. Die Eier des Sensenmannes sind allerdings mit Punkten verziert und daher vermeidbar. Dazu sei erwähnt, dass es in Wonder Boy kein Zeit Limit im eigentlichen Sinne gibt, stattdessen sinkt die Energieleiste Stück für Stück. Diese kann man auffüllen,. in dem man Früchte einsammelt. Somit haben diese Früchte auch einen wirklichen Nutzen und sind nicht nur zum Punktestand erhöhen verfügbar. Eine Puppe gibt es ebenfalls in den Leveln, die man einsammeln kann für einen Punktebonus. Außerdem findet man manchmal einen Gegenstand, der je nach Level anders aussieht, wo, wenn man diesen einsammelt, plötzlich irgendein Mädchen erscheint und einen hoch in den Himmel fliegt. Dort über den Wolken fliegen Herzen herum, die man einsammeln kann. Außerdem kann man durch diese Passage, Abschnitte im eigentlichen Level überspringen.
Bei den Hindernissen ist es so, dass es einige gibt, die einem nur etwas Energie abziehen, doch dann auch wieder welche, die einem sofort töten. Gegner töten einen allgemein immer direkt. Bei Szenen, in denen 5-7 Monster gleichzeitig den Bildschirm befüllen, kann die Framerate leider ziemlich in die Brüche gehen. Sobald man aber ein-zwei Gegner erledigt hat, stabilisiert sich diese auch wieder. Man kann natürlich auch einfach versuchen an denen vorbeizulaufen. Dies habe ich zwar nie versucht, doch sollte ebenfalls klappen. Ansonsten lief das Spiel sehr sauber bei mir.
Vom Spielgefühl her, gibt es jedoch anzumerken, dass der Charakter ziemlich “herumschwimmt”. Man muss seine Sprünge wirklich gut einplanen, um auch so zu landen, dass man nicht in das nächste Hindernis hineinläuft. Dies passiert nämlich sehr leicht, weshalb ich sehr dankbar über die Rückspulfunktion bin, ohne die ich es wohl niemals durchbekommen hätte. Manchmal hatte ich gar das Gefühl, dass die Sprungtaste nicht mehr richtig wollte. Selbst beim Umlegen der Taste war es genauso, womit ich es ausschließe, dass es an meinen Tasten lag. Ich schätze es gibt einfach eine gewisse Verzögerung, weshalb der Sprung manchmal nicht funktioniert, wenn man nicht früh genug drückt.
Optisch ist das Abenteuer vom wunderlichen Jungen schön anzuschauen. Zumindest, wenn man sie S-1000 Version nicht spielt, wobei es sicher auch für diese Art von Geflimmer seine Liebhaber geben dürfte. Die Farben sind knallig, die paar unterschiedlichen Level, sind auch hübsch anzuschauen. Bei der Musik, bin ich mir nicht ganz sicher, glaube aber, dass es lediglich 2-3 Lieder im ganzen Spiel gibt. In den verschiedenen Leveln spielte, meine ich, immer dasselbe Lied, wobei ich mir nicht komplett sicher bin, weil ich dazu zu wenig darauf geachtet habe. Ich war zu sehr im Spiel selber drin. Die Musik passte aber demnach auch und war angenehm. Selbstverständlich mit typischen Klängen aus der 8-Bit Zeit, welche sicherlich auch nicht für jeden was ist.
Meine Spielzeit betrug etwas um die 1-2 Stunden. Leider fehlte dem Finale an Bedeutung, da es letzten Endes der selbe Bosskampf war, wie all die Areale davor auch. Nur, dass der, wie in jedem Areal, einen anderen Kopf hat. Und eben Tina hinterher befreit ist und sich mit einem Herz und kleinen Text bedankt. Es wirkte nicht wirklich wie ein Ende, doch darf man nicht vergessen, dass es sich hierbei um ein altes Arcade Spiel handelt.
Im Großen und Ganzen hatte ich persönlich viel Spaß mit Wonder Boy und bin froh dieses Spiel nun nachgeholt zu haben. Man sollte aber schon ein Faible für diese Art von Retro Spielen mitbringen, da gerade die Repetitivität den Spielspaß ziemlich trüben kann.