Square Enix hatte bereits mit Voice of Cards: The Isle Dragon Roars und Voice of Cards: The Forsaken Maiden zwei Spiele veröffentlicht und konnte viele Spieler begeistern. Nun ist sogar ein drittes Spiel erschienen, welches den Titel Voice of Cards: The Beasts of Burden trägt. Ich selbst habe damals zwar die Demo des ersten Spiels gespielt, und was ich sah, war schon recht vielversprechend, doch leider kam ich bis heute nicht dazu die zwei Spiele zu spielen. Nun, mit dem dritten Teil habe ich die Möglichkeit den neuesten Ableger zu spielen. Das Gute, man muss die vorherigen Teile nicht kennen. Das Grundprinzip ist zwar identisch, doch es sind voneinander unabhängige Geschichten. Denn diese steht neben den Kämpfen auch im Vordergrund, abgerundet von wunderschöner Musik.
Worum geht es in The Beasts of Burden?
Ihr spielt dieses Mal das Mädchen Alphe (der Name kann auch frei gewählt werden), welches in einem Dorf weit unterhalb der Oberfläche lebt um den gefährlichen Monstern zu entgehen, die besonders auf der Oberwelt ihr Unwesen treiben. Doch die Idylle soll nicht lange anhalten. Nachdem ihr kurz die Grundzüge des Spiels erklärt bekommen habt, greifen schon Monster das, eigentlich gut bewachte, Dorf an. Es passiert was passieren muss in solchen Geschichten. Das Ganze geht alles andere als gut für das Dorf aus und ihr verlasst den einst sicheren Untergrund, mit einem kurz zuvor kennengelernten Jungen (euer erstes Partymitglied). Nun heißt es Rache, Rache an denen zu nehmen, die für die das Unglück verantwortlich sind. Somit erreicht ihr die Oberfläche und euer Abenteuer beginnt. Die Geschichte wird sich allerdings nicht nur darum drehen, doch alles weitere dazu wäre ein Spoiler.
Was ist Voice of Cards für eine Art Spiel?
Viele werden bereits die Reihe kennen und wissen, was sie erwartet. Besonders was das einzigartige Design und Gameplay angeht. Doch jedes Spiel findet oftmals neue Fans bzw. Leute, die auf ein Spiel aufmerksam werden. Das komplette Spiel wird über Karten bzw. Spielkarten und Text erzählt, wodurch es sich zwar immer noch um ein RPG handelt, aber auch um ein Brettspiel. Das bedeutet also, es gibt keine groß aufgeblasene 3D Welt mit Figuren und Co. wie man es in anderen Spielen kennt. Die komplette Karte, jedes Dungeon, jeder Shop, jede Ausrüstung und jeden Charakter gibt es nur als Karten. Eure Spielfigur ist zu vergleichen mit einer Schachfigur, mit der ihr auf eurem Weg Karten aufdeckt. Unter diesen Karten verstecken sich z.B. Schätze, Monster, Fallen oder eben die Gebietsbegrenzung. Es empfiehlt sich also, alle Karten aufzudecken. Das Spielprinzip wirkt dadurch zwar sehr einfach gehalten, doch die Liebe steckt im Detail. Die Geschichte ist wie bereits erwähnt der Kern dieser Spiele, doch auch die Artworks auf den Karten bzw. die der Charaktere können sich sehen lassen. Auch die Musik überzeugt in jedem Teil der Spiele. Das hat auch alles einen Grund, denn niemand anderes als Director Yoko Taro (Drakengard-Reihe, NieR-Reihe), Music Director Keiichi Okabe (Drakengard 3, NieR-Reihe) und Charakterdesigner Kimihiko Fujisaka (Drakengard-Reihe) sind für das Spiel verantwortlich.
Aufgrund der Art des Spiels, gibt es auch keine typischen “Videosequenzen”. Stattdessen gibt es nach jedem Kapitel ein Video, das euch auf charmante Art und Weise die Geschehnisse des Kapitels nochmal zusammenzufasst. Die Videos kann man sich auch im Hauptmenü nochmals anschauen, was gar nicht schlecht ist, sollte man eine längere Pause eingelegt haben. Wenn ihr die Kapitelanzahl wissen wollt, die habe ich in den Spoilerkasten gepackt:
Gameplay und Kampfsystem
Da wir es hier mit einem J-RPG zu tun haben, wird natürlich auch gekämpft, gelevelt und zwar in einem guten alten Rundenbasiertem Kampfsystem. Während eures Abenteuers lernt ihr weitere Charaktere kennen, die sich euch anschließen und somit an eurer Seite stehen. Wie alles in diesen Spielen, werden die Kämpfe auch in Form eines Kartenspiels (optisch) ausgetragen. Jeder Charakter und jeder Feind hat drei wichtige Werte. Angriffspunkte, Lebenspunkte und Verteidigungspunkte. Je nach Werten ist euer Angriff, oder die Verteidigung unterschiedlich effektiv. Das Grundprinzip ist also recht einfach gehalten. Doch dabei bleibt es nicht. Natürlich dürfen Zauberkarten nicht fehlen (Skills). Einmal haben die Charaktere unterschiedliche Start-Fähigkeiten und erlernen mit steigendem Level weitere Passive dazu.
Die eigentlichen Skills erhaltet ihr in diesem Teil durch Monster. Nach jedem Kampf gibt es die Chance Schatzkisten zu erhalten in denen sich Monsterkarten befinden können. Oft müsst ihr zwischen 2 oder 3 Kisten eine auswählen und wenn ihr Glück habt, erhaltet ihr eine Monsterkarte. Habt ihr eine erhalten, könnt ihr die Karte einem eurer Charaktere ausrüsten. Jedem können bis zu 5 Karten zugewiesen werden. Die Monsterkarten und vor allem deren Texte bestimmen, welche Skills ihr nutzen könnt. Es gibt viele verschiedene. Die einen geben euch Buffs wie höheren Angriff, oder ihr wirkt Windzauber auf eure Gegner. Auch gibt es Monsterkarten die euch heilen können und vieles mehr. Nachteil: Jeden Typ könnt ihr nur einmal besitzen und somit müsst ihr gezielt schauen wem ihr welche Karte gebt. Es kann passieren, dass ihr die selbe Karte erneut bekommt. Hat diese einen höheren bzw. besseren Wert, wird diese gegen die alte ausgetauscht. Ihr könnt also die Skills nicht aufleveln, sondern müsst auf bessere Versionen der Karten hoffen. Würfel dürfen natürlich auch nicht fehlen. Manche Skills werden erst aktiviert, wenn ihr einen bestimmten Wert würfelt. Hier ist also etwas Glück nötig.
Skills können jedoch nicht unendlich oft genutzt werden. Mana Punkte gibt es hier zwar nicht, dafür Juwelen. Jeder Skill benötigt unterschiedlich viele, von 1 – 5 ist alles möglich. Am Ende eines Zuges mit eurer Gruppe erhaltet ihr immer einen neuen dazu. Es gibt aber auch Zauber, durch die ihr mehr Juwelen erhalten könnt. Somit müsst ihr also gut haushalten, damit ihr am Ende nicht leer da steht.
Was auch hier und da mal vorkommt, sind Ereignisse im Kampf. Quasi Ereigniskarten die gewisse positive, wie auch negative Einflüsse für den jeweiligen Zug haben.
Im Gameplay gibt es allerdings eine Sache, die manchem sauer aufstoßen könnte. Während eurer Reise stößt ihr natürlich nicht nur in Dungeons auf Monster, sondern auch auf der Oberwelt. Der böse Random Encounter will euch aber ziemlich ärgern. Gefühlt erscheinen alle 4 – 5 Felder ein Gegner. Das kann beim Erkunden nach einer Weile wirklich anfangen zu nerven. Natürlich sind solche Kämpfe wichtig, doch wenn alle 8-10 Felder ein Monster erscheinen würde, könnte man etwas entspannter das Gebiet erkunden.
Das Kartenspiel (Spielhalle)
Ab und zu gibt es in Spielen auch kleinere Minispiele. Hier bietet sich die Möglichkeit natürlich ein solches Spiel für zwischendurch einzubauen. Es ist zwar kein Triple Trade, aber interessant und teilweise wirklich schwer ist es dennoch. Lokal ist es sogar möglich mit einem Freund zusammen zu spielen.
Euer Ziel ist es am Ende einer Partie die meisten Punkte zu haben. Das Tutorial zum Kartenspiel ist sehr ausführlich und leicht verständlich. Pro Runde erhaltet ihr 2 neue Karten, aus denen ihr Paare, Drillinge oder Zahlenfolgen bilden müsst um Punkte zu erhalten, doch jede Runde werden auch Karten abgelegt, die wiederum von anderen, oder in den nächsten Runden von einem selbst, genutzt werden können. Können keine Karten mehr ausgeteilt werden, ist das Spiel vorbei. So zum Grundprinzip des Kartenspiels. Es gibt aber auch drei weitere Varianten mit unterschiedlichen Regeln. Letztere ist die Interessanteste, aber auch schwerste. Mehr dazu könnt ihr euch im Video anschauen, denn ab dem gewählten Punkt habe ich mal ein paar Runden gespielt. Was hat man von dem Minispiel? Gewinnt man, erhält man neue Items. Achtung, das Kartenspiel hat Suchtpotenzial!
- Einfach: 1-8 Karten
- Skills aktiv: 1-8 Karten, Skilleffekte werden hinzugefügt.
- Ereignisse aktiv: 1-10 Karten, Skillkarten und Ereigniskarten werden hinzugefügt.
- Alles aktiv: Alle Karten (Ass bis König), Skillkarten und Ereigniskarten sowie die Jokerkarte werden hinzugefügt.
Ihr müsst nicht mal unbedingt direkt im Spiel sein, um das Kartenspiel zu spielen. Im Hauptmenü gibt es die Möglichkeit die Spielhalle auszuwählen. Dort könnt ihr dann nach Herzenslust das Minispiel nutzen.
Mehr zum Kartenspiel in der Aufzeichnung:
DLC Übersicht
Wie mittlerweile jedes Spiel, gibt es auch hier ein paar Dinge, die als DLCs gekauft werden müssen, wenn man diese haben möchte. Dabei handelt es sich um folgende Gegenstände (Infos aus der Pressemitteilung):
Fans von YOKO TARO können sich das Digital Deluxe Edition-Set1 kaufen, welches das Spiel Voice of Cards: The Beasts of Burden und mehrere DLC-Gegenstände im Stil des preisgekrönten Mobile-RPGs NieR Re[in]carnation enthält, darunter:
- Gewänder der Käfiginsassen – Neue Designs für die Kleidung der Protagonistin und ihrer Mitstreiter2
- Handbuch-Muster – Ändert den Kartenrücken zum Design „Handbuch für Fortgeschrittene”2
- Mama-Spielfigur – Ändert die Figur des Spielers zum Design „Mama”
- Geschichtensammler-Würfel – Ändert die Würfel zu einem Design im Stil von “Mama” und “Kurier”2
- Sandkäfig-Kampfbrett – Ändert das Kampfbrett und die Juwelenbox zum Design „Sandkäfig”3
- Tisch der Erlösung – Ändert den Tisch zu einem Design im Stil eines Gacha-Bildschirms2
- Zyklusmelodie – Ändert die Musik zu einem Stück, das an die Geschichte des Mädchens und des Monsters erinnert2
- Pixelkunst-Set – Pixelkunstdesign für alle Illustrationen der Charaktere und Gegner2
1 Die Gegenstände und das Spiel in diesem Set sind auch einzeln erhältlich. Bitte achte darauf, nichts doppelt zu kaufen.
2 Das Design ändert sich in einigen Situationen nicht.
3 In diesem DLC sind keine Würfel enthalten.
Die ersten zwei Kapitel im Video
Wer sich mal den Anfang des Spiels anschauen möchte, kann das in der folgenden Playlist tun:
Fazit und Wertung auf Seite 2