Kleine Info vorweg: Aufgrund der starken Kritik bezüglich der Demo, möchte ich explizit darauf hinweisen, dass die Balan Company auf die Kritik gehört hat und einen wichtigen Day 1 Patch veröffentlicht hat. Nachdem ich Balan Wonderworld beendete, habe ich nachträglich noch die Demo ausprobiert, um für dieses Review nachzuforschen, ob sich überhaupt etwas spürbar geändert hat. Und ja es wurde einiges getan. Die Framerate ist stabiler und die Bewegungen fühlen sich z.B. runder an. Daher hier die Information, dass sich das Review auf das endgültige fertige Spiel bezieht und nicht auf die Demo.
Vorhang auf für Balans magische Wunderwelt!
Tretet näher, tretet herein, sagt hallo zu einer wundersame Welt, geboren in eines jedem Herzen… Eine Welt, in der sich Träume und Erinnerungen mit Ängsten und Sorgen vermischen. Eine Welt voller Geheimnisse, voller Geschichten und Abenteuer… Wirst du die Einladung unseres energiegeladenem Entertainers annehmen und die Herzen der Menschen öffnen oder ihnen gar Mut geben, damit diese gegen ihre Sorgen und Ängste ankämpfen können?
Leo Craig ist ein Junge, der ein großes Talent für akrobatische Tanzbewegungen hat. Jedoch wirkt er bedrückt… Er findet keinen Zugang zu den Menschen in seinem Umfeld… Wirkt verschlossen… abweisend… einsam…
Emma Cole ist ein junges Mädchen, welches in einem wohlhabenden Anwesen lebt. Allerdings wirkt sie bedrückt… Die Bediensteten und Menschen um sie herum scheinen ihr aus dem Weg zu gehen… hinter ihren Rücken zu tuscheln und zu flüstern… Einsamkeit und Unsicherheit scheinen ihr Herz einzunehmen…
Es heißt, wenn dunkle Wolken das Herz umgeben, wird sich ein spezielles geheimnisvolles Theater offenbaren… Als Leo, sowie auch Emma, unabhängig voneinander durch die Straßen schlendern erspähen sie ein kleines knuddelig knuffig aussehende Küken-ähnliche Tier… Während sie dieses verfolgen finden sie sich plötzlich vor genau diesem geheimnisvollen Theater wieder… Dem Theater… “Balan Wonderworld” … Unabhängig voneinander betreten sie vorsichtig das beeindruckende Theater, wo sie auf den geheimnisvollen Balan treffen, der die Gäste direkt mit einer magischen und faszinierenden Darbietung begrüßt, welche darin mündet, dass die Kinder in eine andere Welt hineingeworfen werden… Hinein in die Wonderworld…
Leo und Emma mögen unterschiedliche Sorgen haben, doch stehen beide vor einem großen wundersamen Abenteuer, bei dem es heißt viele verschiedene kleine Welten zu betreten, zu erkunden und kennen zu lernen… Welten, die jeweils zu einer unterschiedlichen Person gehören und aus dessen Erinnerungen, sowie auch Sorgen geboren wurden… Welten in denen die Finsternis Oberhand zu nehmen droht und die Herzen verschlossen hat…
Auf ihrer Reise durch die Herzenswelten werden Leo und Emma von den kleinen knuffigen Wesen namens “Tim” unterstützt. Diese sehen nicht nur knuffig aus, sondern können auch durchaus hilfreich sein. Und so begeben sie sich in ein Abenteuer, bei dem es darum geht die verschlossenen Herzen zu öffnen und die Schatten zu vertreiben… Dennoch stellt sich die Frage wer Balan eigentlich genau ist? Und wer ist dieser schaurig wirkende “Lance”, der einem direkt zu Beginn des Abenteuert erscheint? Es wird Zeit die Darsteller zu versammeln und das Geheimnis der Wonderworld zu erkunden… Vorhang auf!
Fasching mal anders!
Bei Balan Wonderworld handelt es sich im Grunde, um einen sehr simplen 3D Plattformer. Die Steuerung ist schnell erklärt. Der linke Control Stick dient der Fortbewegung, der rechte Control Stick der Kamerabewegung, die linke, sowie rechte Schulter-Taste um zwischen den einzelnen Kostümen im Inventar durchzuwechseln und die Plus-Taste öffnet das Menü. Zum Springen, Interagieren, sowie verschiedene Fähigkeiten einsetzen dient ein und dieselbe Taste und dieser heißt… “alle die noch übrig sind”! Richtig, Balan Wonderworld hat im Kern eigentlich nur eine einzige Aktionstaste, die quasi für alles gilt und dabei frei ausgesucht werden kann. Somit findet jeder schnellen Zugang zu der Steuerung und muss sich nichts großartig merken. Selbst, wenn man versehentlich eine andere Taste drückt, ist es dennoch korrekt.
Nun dürfte man meinen, dass Balan Wonderworld anspruchslos wär und wenig Tiefe besitzt. Doch wer das denkt, irrt gewaltig. Überraschenderweise bietet Balan Wonderworld in Wirklichkeit eine enorme Komplexität, innerhalb dieser “Simpelität”. Grund hierfür ist die Kernmechanik des Spieles… die verschiedenen Kostüme. 80 Kostüme gibt es insgesamt. Jedes Kostüm ist nicht nur komplett unterschiedlich designet, sondern kommt auch mit seiner eigenen Fähigkeit daher. Es gibt z.B. ein Känguruhkostüm, welches es einem ermöglicht, während eines Sprunges mit den Beinen wie wild in der Luft herumzuzappeln um so etwas weiter entferntere Orte erreichen zu können, die ansonsten nicht erreichbar wären. Es gibt auch ein Kostüm, welches von der Fähigkeit her den altbekanntem “Tasmanischen Teufel” ähnelt. Hier umgibt man sich, wenn man springt, durch eine Drehung mit einem kleinen Wirbelsturm, mit dessen Hilfe man nicht nur einige Blöcke zerschlagen, sondern auch Feinde besiegen kann. Das besondere an all diesen Kostümen ist nicht mal nur die jeweilige Fähigkeit, sondern die Tatsache, dass sich jedes einzelne Kostüm im Grunde auch ein klein wenig anders steuert. So gibt es einige Kostüme, mit denen man sich recht fix und sauber fortbewegt, während andere dagegen schwerfällig oder träge wirken. Vergleichbar wäre dies mit unterschiedlichen Charakteren in anderen Spielen, wie z.B. einer gewissen weltbekannten Marke, in der ein bärtiger Klempner etwas gegen Schildkröten zu haben scheint. So spielen sich die Charaktere alle stets ein wenig unterschiedlich, mit ihren eigenen Stärken und Schwächen. Genauso verhält es sich mit den Kostümen. Theoretisch könnte man also behaupten, dass es in Balan Wonderworld ca. 80 verschiedene spielbare Charaktere gibt, dessen Steuerung es zu meistern gilt. Aufgrunddessen, dass 80 Kostüme eine enorm große Anzahl ist, ist es natürlich leider auch unvermeidbar, dass hier und da mal etwas weniger nützliche Kostüme dabei sind. Es gibt auch einige Kostüme, die extrem schwer zu meistern sind, wozu definitiv das Kostüm gehört, bei dem man sich in eine Kiste verwandeln kann. Das Problem bei diesem Kostüm ist, dass dies nicht manuell geschieht. Es gibt einen Rhythmus innerhalb dessen sich das Kostüm automatisch verwandelt. Kostüme mit solch einem Mechanismus gibt es einige. Als Box kann man sich natürlich nicht bewegen, schlittert aber gerne durch die Gegend, wenn man vorher fröhlich durch die Gegend gelaufen ist. Stürze in den Abgrund sind hier also vorprogrammiert, wenn man dieses Kostüm nicht perfekt beherrscht. Beherrscht man es allerdings perfekt, kann es auch zu einer starken Waffe werden, da man quasi unbesiegbar ist, während man die Kistenform annimmt. Selbst Gegner, die ansonsten nicht besiegbar sind, sind auf diese Weise leichtes Spiel.
Glücklicherweise ist das Meistern aller Kostüme allerdings nicht notwendig um das Spiel durchzuspielen. Es wird eher wichtig, wenn man das Spiel auf 100% komplettieren möchte, was alles andere als einfach ist. Hierzu reicht es nicht nur die verschiedenen Level hinter sich zu bringen und die 80 Kostüme zu sammeln, die teilweise auch noch wirklich gut versteckt sind, sondern es heißt vor Allem, die überall versteckten goldenen Balan Statuen zu sammeln. In jedem Level gibt es zum Einen Statuen, die man durch Erkunden finden kann, wozu man immer wieder auf die verschiedenen Fähigkeiten der Kostüme angewiesen ist, weshalb es in den meisten Leveln, besonders zu Beginn, fast unmöglich ist beim ersten Durchlauf alle Statuen mitzunehmen. Zum Anderen versteckt sich in jedem Level noch ein gewisses Minispiel… “Balans Balgerei”… Gekennzeichnet wird dieses durch einen goldenen Zylinder. Wenn man sich diesem nähert, verwandelt sich dieser in Balan und man kann das Minispiel beginnen. Dieses Minispiel kann man sich wie ein sehr simples Rhythmus-Spiel vorstellen. Man schlüpft in die Rolle von Balan selbst, der durch die Lüfte fliegt und dabei verfinsterte Dinge, wie Felsbrocken oder sonstige Dinge, aus dem Weg räumt. Ab und an taucht auch “Lance” auf, der sich Balan in den Weg stellt, woraufhin ein teilweise recht spektakulärer Luftkampf entsteht. Während Balan dieses Szenarium durchfliegt, erscheinen immer wieder Silhouetten von Balan, die sich auf ihn zubewegen. Hier heißt es einfach im richtigen Augenblick eine Taste zu drücken. Je mehr die Silhouette mit Balan übereinstimmt, desto besser wird die Bewertung. Schafft man einen perfekten Durchlauf mit Höchstwertung, erhält man eine “Gold-Wertung” , womit man sich eine goldene Balan Statue verdient. Je weiter man im Abenteuer voranschreitet, desto schwieriger werden Balans kleine Balgereien. Während es in der ersten Welt gilt lediglich 4 Silhouetten richtig abzupassen, sind es in den späterem Welten bis zu 6. Das klingt erstmal nach keinem so großen Unterschied, doch zusätzlich dazu ändert sich auch noch der Grad, an dem das Spiel einem beim abpassen der Silhouetten entgegenkommt. Zu Beginn des Spieles ist die Mechanik noch sehr wohlwollend. Es ist nicht sonderlich schwer die Höchstwertung zu erhalten, da einem schon eine größere Toleranzgrenze gegönnt wird. Später hingegen schrumpft diese Toleranzgrenze ziemlich stark. Geübte Rhythmus-Spiele Veteranen werden vielleicht dennoch problemlos durchkommen. Weniger geübte Spieler könnten sich allerdings durchaus die Zähne ausbeißen. Ich persönlich habe es irgendwann auch kaum noch geschafft auch nur eine weitere dieser Statuen zu ergattern. Doch gibt es noch eine dritte Möglichkeit an goldene Balan Statuen zu gelangen. Die Bosskämpfe. Bei jedem Bosskampf ist es möglich an 3 goldene Balan Statuen zu gelangen. Leider gibt es im Spiel keine Information darüber, wie man diese erlangen kann. Die Methode unterscheidet sich nämlich von Boss zu Boss. Simple altbekannte Bedingungen wie “erhalte keinen Schaden”, sind dabei nicht vorhanden. Hier musste ich tatsächlich irgendwann Onkel Google befragen, um zu erfahren in welche Richtung die Bedingungen gehen. An dieser Stelle bin ich mir auch nicht sicher, ob ich näher darauf eingehen soll oder ob ich damit bereits zu groß spoilern würde. Ich versuche es einmal allgemein zu halten und schreibe lediglich, dass man die Kostüme, die Umgebung, sowie die Angriffsmuster stets gut im Blick haben sollte. Bei den Bosskämpfen alle Statuen zu bekommen, ohne auch nur einmal im Internet nachschauen zu müssen, halte ich für extrem schwierig. Mir würde das, ganz offen gesagt, nicht gelingen.
Balans umfangreiches Bühnenprogramm!
Doch wozu sind die Statuen überhaupt gut, fragt ihr euch sicherlich jetzt. Das ist schnell erklärt. Man benötigt eine bestimmte Anzahl an Statuen um weitere Welten freizuschalten. Falls sich jetzt jemand denkt “Oh mein Gott! Das muss ja ewig dauernd, wenn man dazu alle Statuen sammeln muss!”, den kann ich beruhigen. Die Anzahl an benötigten Statuen ist wirklich sehr fair gesetzt. Man muss nicht in jeder Welt alle Statuen sammeln, um weiter voranzuschreiten. Ich hatte bereits genug Statuen beisammen um den Endboss freizuschalten, bevor ich alle Welten überhaupt gespielt hatte. In diesem Fall gibt es dann eine Meldung, dass man erst noch die anderen Welten erledigen muss. Dazu sei angemerkt, dass man sobald genug Statuen gefunden sind, eine Sequenz beginnt, bei der Balan einen durch die Luft fahrenden Zug herbeizaubert und einem hinein bittet. Während man im Zug um die Oberwelt herum fährt und die schöne An dieser Stelle gehe ich einmal näher auf die Struktur der Welten ein. Diese ist in jeder Welt gleich. Man beginnt mit “Akt I” und erfährt anhand des Level Designs in welche Richtung die jeweilige Geschichte gehen wird. Sobald man das Level geschafft hat, erhält man eine Art “Schlüssel” in Herzform. Daraufhin folgt “Akt II”. Hier wird das Level meist nochmal etwas komplexer und es erwartet einem einen kleinen Zwischenboss, der in der Regel aber stets leicht zu besiegen ist. Anhand des Level Designs kann man hier natürlich weiterhin noch das eine oder andere Detail aufschnappen. Was für eine Person ist das, in dessen “Welt” wir uns gerade befinden? Was könnte ihm widerfahren sein? … Am Ende des Levels wartet eine Art großes “Schloss” auf einem, welches man mit dem Herz-förmigen “Schlüssel” öffnet. Anschließend geht es zum Bosskampf, bei dem erstmal eine Zwischensequenz erscheint, die erklärt, was dieser Person, um den sich die aktuelle Welt dreht, widerfahren ist und wieso er quasi sein Herz verschlossen hat. Der stets genial designte Boss erscheint und fordert zu einen Kampf heraus, der sich von Boss zu Boss stets unterscheidet, des Öfteren recht originell wirkt und in den meisten Fällen auch wirklich Spaß macht, selbst für jemanden wie mich, der Bosskämpfe in der Regel weniger mag. Keucht der Boss sein Leben aus, mündet das ganze Spektakel anschließend in einer kleinen Musical Einlage, bei der der fantastische Soundtrack glänzen kann. Hinterher gibt es noch eine kleine Endsequenz, die eben zeigt, wie die jeweilige Person seine Probleme überwindet. Dies ist der simple Aufbau, durch welchen die Geschichten auf einer wirklich spannend und vor Allem für einen 3D Plattformer extrem ungewöhnlichen Art und Weise erzählt werden.
In den einzelnen Welten sind die Statuen, sowie die Kostüme, allerdings nicht die einzigen Dinge, die es zu sammeln gibt. Überall in den Leveln lassen sich kleine “Tropfen” finden. Diese gibt es in verschiedenen Farben. Sie sind quasi das Äquivalent zu den allseits bekannten Münzen oder, wenn wir Sonic als Referenz nehmen, die Ringe. Zusätzlich kann man in den Leveln Tim Eier finden, welche man in der Oberwelt ausbrüten kann. Außerdem befindet sich in den Welten noch eine meist sehr gut versteckte und schwer erreichbare Tim Statue, welche einem mit regenbogenfarbenen Tropfen belohnt, sobald man sie erreicht. Nun fragt ihr euch sicher, wozu die ganzen Tropfen nun überhaupt gut sind.. Letzten Endes bieten die normalen Tropfen nur eine einzige Funktion. Sie dienen dazu von den Tims verspeist zu werden. Ja man kann die Tims in der Oberwelt tatsächlich füttern! Dabei ändern sie, je nachdem welche Farbe die Tropfen haben, die man ihnen zu fressen gibt, nicht nur ihre Farbe, sondern sie werden auch größer je mehr sie auffuttern. Sobald sie groß und rund sind, kann man diese mit kleineren Tims abwerfen, woraufhin ein neues Tim Ei erscheint, während der große runde Tim wieder schrumpft. Die regenbogenfarbenen Tropfen dagegen kann man der großen Tim Statue auf der Oberwelt geben. Dadurch füllt sich eine Anzeige bei der Statue und jedes Mal wenn die gefüllt ist, breitet die Tim Statue seine Flügel weiter aus. Hierbei handelt es sich um eine kleine Nebenaufgabe, bei der man am Ende eine sehr lohnenswerte Belohnung abstauben kann. Aber keine Sorge, es gibt noch eine zweite Möglichkeit um an die regenbogenfarbenen Tropfen zu gelangen. Dazu muss man die Level lediglich ein weiteres Mal durchspielen. Dann bekommt man anstelle des “Schlüssels”/”Schlosses” einen regenbogenfarben Tropfen am Levelende.
Wo ich schon kurz die Tims angesprochen habe, gibt es zu denen noch zu sagen, dass es noch eine weitere Nebenaufgabe gibt, für die sie essentiell sind. Und zwar gibt es die Möglichkeit den “Tim Turm” und die “Uhr der Freude” wieder aufzubauen. Dazu müssen die Tims einfach dieses wilde Konstrukt, sowie das seltsame Rad, woneben ein Zähler steht, durchlaufen, welches in der Mitte der Oberwelt thront. Hierbei handelt es sich um eine reine Geduldsprobe. Es dauert nämlich sehr lange, bis die benötigte Zahl erreicht ist. Somit heißt es warten und aufpassen, dass sich das Rad auch stets in Bewegung hält. Davon abgesehen unterstützen einem die Tims allerdings auch innerhalb der Level. So wird man immer von einigen begleitet, die nicht nur die Gegner mit angreifen und ablenken, oder ab und an gar besiegen, können, sondern es gibt auch kleine “Rätsel”, wo sie einem unterstützen. Diese “Rätsel” sind sehr simpel… Man steht auf einem Schalter, ein kleines Tor geht auf, wo am Ende ein Ei wartet. Normalerweise läuft eines der Tims dann hinein und holt es. Allgemein bringen die einem immer mal ganz gerne Gegenstände, die sie finden. Leider gibt es bei diesen kleinen “Rätseln” ein großes Problem. Die Tims reagieren nicht immer. Manchmal tun sie, was sie sollen, oft bleiben die einfach ratlos vor einem stehen. Ich habe sogar bereits versucht einen der Tims dort drin einzusperren, in der Hoffnung, dass der dann dadrin irgendwie versehentlich übers Ei läuft, so dass er es beim wieder rauslassen bei sich trägt. Leider vergeben… Wirklich schlimm ist dies allerdings nicht, da es eigentlich immer wieder irgendwo Eier gibt, die man finden kann.
Was bei Balan Wonderworld noch zusätzlich für eine angenehme Abwechslung sorgt, sind weitere kleine Minispiele, die es in jeder Welt zu finden gibt. Für diese muss man jeweils ein spezielles Kostüm finden, wie z.B. das “Golfer Kostüm”. Hat man dies erhalten, beginnt das Minispiel. Beim Golfer-Kostüm beginnt z.B. weniger überraschend ein Golf Minispiel, bei dem es einfach nur darum geht den Ball einzulochen. Hierbei muss man sogar auf die Windrichtung achten und die Kraft des Schlages abpassen. Insgesamt gibt es 4 solcher Minispiele, von denen es pro Welt eines zu finden gibt. Sobald man das Minispiel geschafft hat, verschwindet das Kostüm auch direkt wieder und es bleiben die Kostüme im Inventar, die man zuvor auch schon drin hatte. Hier gibt es nämlich noch zu erwähnen, dass man lediglich 3 Kostüme gleichzeitig mit sich herumtragen kann. Sobald man versucht ein Viertes aufzunehmen, fällt das Kostüm, welches sich an dritter Stelle befindet, weg und landet in der Garderobe. Die Garderobe kann man nur bei den Checkpoints betreten. Dazu muss man sich lediglich drauf stellen und eine Weile warten, bis der Garderobenvorhang vor einem erscheint, so dass man diesen durchschreiten kann. In der Garderobe kann man frei die Kostüme auswählen, die man dabei haben möchte, solange man diese auch auf Lager hat. Mit den Kostümen verhält es sich nämlich so, dass sobald man einen gegnerischen Treffer erleidet, oder in den Abgrund/irgendeine Falle fällt, das Kostüm verschwindet. Man verliert quasi einen “Lebenspunkt” wenn man so möchte. Sobald alle 3 Kostüme verschwunden sind, verwandelt man sich in sein normales Selbst und stirbt, sobald man erneut getroffen wird, woraufhin man wieder in der Oberwelt landet. Die verlorenen Kostüme bleiben auch weg, bis man sich diese erneut in den entsprechenden Leveln holt. Es bietet sich also an, die Kostüme stets ein wenig auf Vorrat zu farmen, wenn man der Gefahr aus dem Weg gehen möchte öfters in alte Welten zurückgehen zu müssen, zumal in der Garderobe zwar zu sehen ist, welche Kostüme es in welcher Welt gibt, jedoch leider nicht in welchen Akt es welches Kostüm gibt. Außerdem ist die Garderobe nur von den Leveln aus zu erreichen. In der Oberwelt ist dies nicht möglich. Möchte man also den Stand seiner bisher gefundenen Kostüme nachschauen, ist man leider dazu gezwungen erst einen Akt zu betreten, um dann vom Checkpoint aus die Garderobe zu betreten. Hier hätte man zwingend eine Option in der Oberwelt einbauen müssen, durch dessen man dort direkt in die Garderobe gelangen kann oder zumindest eine Übersicht einsehen kann, in der die Kostüme aufgelistet sind.
Solltet ihr denken ihr kennt nun bereits den gesamten Umfang von Balan Wonderworld, dann muss ich euch enttäuschen. Balan Wonderworld verfügt über einige weitere Inhalte, die man nach Abschluss der Geschichte freischaltet. Wie diese aussehen verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht, doch sollte einem dieser Inhalt nochmal für ca. 40-50% der bisherigen Spielzeit beschäftigen können. Hier muss ich aber gestehen, dass dies lediglich ein Schätzwert ist, da ich nicht mehr die Muße hatte die Bonusinhalte groß zu spielen. Dies liegt allerdings nicht daran, dass diese nicht gut sind, sondern wirklich nur daran, dass ich persönlich kein großer Freund von Inhalten bin, die man erst nach Abschluss der Hauptgeschichte absolvieren kann. Für mich ist ein Spiel einfach mit dem Besiegen des Endbosses erledigt. Meine Motivation schwindet quasi mit dem Fall des Endbosses, weshalb ich mir persönlich auch immer wünsche, dass man Spiele nach den Endbossen auch ruhen lassen würde. Mir ist allerdings bewusst, dass ich dabei zu einer Minderheit gehöre und, dass weiterer Inhalt per se nichts schlechtes ist, weshalb ihr euch keine Sorgen machen müsst, dass ich dies in die Bewertung als Negativpunkt hineinfließen lasse. Objektiv betrachtet ist dies nämlich durchaus ein Pluspunkt und hebt die Wertung somit eher positiv an. Übrigens habe ich für dieses Review nachgeforscht, ob sich das Absolvieren der Bonusinhalte lohnt. Ohne zu spoilern kann ich diese Frage mit einem klaren “Ja!” beantworten. Wenn ihr durchhaltet und tatsächlich alle im Spiel verfügbaren Statuen sammelt, sowie alle Bonusinhalte absolviert, werdet ihr tatsächlich sehr lohnenswert belohnt, was mich wieder einmal stark bei diesem Spiel überrascht hat.
Eine weitere Überraschung ist die Freiheit, die das Spiel bietet. Es gibt sehr oft mehr als nur einen Weg, um an eine Statue oder gar an das Levelende zu gelangen. In einem Level war es mir sogar möglich im Prinzip das gesamte Level zu überspringen, um direkt ins Ziel zu hüpfen. Dabei dachte ich erst, dass ich an einen Ort gelangt wäre, an dem der Spieler gar nicht hinkommen sollte. Doch dann habe ich da irgendwo sogar ein Ei gefunden und bemerkt, dass es tatsächlich beabsichtigt ist, dass man diese Freiheit hat. Es war auch nicht zwingend leicht diese Möglichkeit zu finden. Bei den Statuen habe ich auch schon öfters gesehen, wie andere Spieler diese auf einer ganz anderen Art und Weise geholt haben, als ich es tat. Das gibt dem Ganzen auch noch mal einen besonderen Reiz ein wenig kreativ zu werden und etwas mehr mit den verschiedenen Kostümen herumzuexperimentieren. Dazu ist es auch unglaublich befriedigend, wenn man eine Statue mal auf eine eher unüblichere Art und Weise ergattern kann.
Was wäre eine Wunderwelt ohne passendem Bühnendesign?
Eines der wichtigsten Aspekte bei einem 3D Plattformer ist und bleibt das Design der Welten und Level. Ein 3D Plattformer kann noch so gute Spielmechaniken haben aber wenn die Level einfach einfallslos und langweilig sind, trübt es den Spielspaß enorm. Dieses Problem dürfte bei Balan Wonderworld bei den wenigsten Spielern auftreten. Jede Welt besticht mit einem einzigartigen Design. Die eine oder andere Welt fällt dabei zwar etwas schwächer aus, andere dafür umso stärker und beeindruckender. Letzten Endes ist eine schöne Vielfalt geboten, bei der man immer wieder ins Staunen versetzt wird. Besonders sind mir die Welten 2, 3 und 12 im Gedächtnis geblieben. Ebenfalls spuken noch 2-3 weitere Welten in meinem Kopf herum, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, doch kann ich die entsprechenden Nummern der Welten gerade nicht mehr ganz zuordnen. Es steckt jedenfalls eine Menge liebe in der Gestaltung der Welten. Ich wünschte mir zwar, man hätte sich bei der Schneewelt noch ein wenig mehr einfallen lassen, besonders, was die Dekoration anbelangt, da ich persönlich immer ein riesiger Fan von Schneewelten bin. Ich liebe einfach Schnee generell, doch dafür findet man immer wieder kleine versteckte Details, wie z.B. versteckte Umkleideräume der, in den Leveln herumtanzenden, Figuren, in denen man gerne mal einen der Tänzer bei der heimlichen Pause erwischen kann. Ein wundervolles Detail, welches dazu beiträgt, dass sich die Welt lebendiger anfühlt. Um hier einmal genauer zu erklären, was es mit den erwähnten Tänzern auf sich hat… Balan Wonderworld kann man sich thematisch wie eine Art “Theaterstück” oder “Musical” vorstellen. Hier hatten die Entwickler die geniale Idee, dass überall in den Leveln Tänzer zu sehen sind. Erreicht man einen Checkpoint kann es auch gerne passieren, dass man von einigen der Tänzer bejubelt wird. Das Ganze erinnert ein wenig an Rennspielen, bei denen an der Seite begeisterte Zuschauer einem anfeuern oder einen bejubeln, sobald man das Ziel erreicht. Diese Figuren sind allerdings keine “festen” Wesen in dem Spiel. Nähert man sich denen, verschwinden die einfach und tauchen erst wieder auf, sobald man sich wieder entfernt. Letzten Endes dienen sie einfach der Atmosphäre und das tun sie fantastisch! Die Vision der Spielethematik wird so wunderbar unterstrichen. Außerdem fühlt es sich auch erheblich spaßiger an, wenn auch Charaktere lebendig herumhüpfen, anstatt durch Charakterlose Welten zu hüpfen. Dazu macht es auch einfach Sinn, aufgrund der Musical Einlagen, bei denen die Tänzer eben ihren großen Auftritt haben. Desweiteren helfen die einem auch zu erahnen, was für Kostüme es in welchem Level geben könnte, da die Tänzer eben stets in den entsprechenden Kostümen gekleidet sind. Dies schürt die Neugierde und motiviert einem noch mehr die Augen aufzusperren, um auch ja kein Kostüm zu verpassen. Besonders wenn man anhand der Tänzer ein Kostüm entdeckt, welches einem optisch besonders gut gefällt, denn die Designs der Kostüme sind durch und durch spitze.
Allerdings trifft das auf das gesamte Charakterdesign zu. Hier wurde einfach fantastische Arbeit geleistet und eine Menge charismatischer einzigartiger Designs erschaffen. Sei es das Design von Balan, welches ihn meiner persönlichen Ansicht nach, zu einen der besten neu erdachten Charaktere seit vielen vielen Jahren macht, seinem Widersacher Lance oder aber einfach die fantastischen und wundervoll verrückten und einzigartigen Designs der Bossgegner. Hier hat man eindeutig eine ikonische Welt voller ikonischer Charaktere erschaffen, wo man nur hoffen kann, dass man zukünftig noch viel mehr von ihnen zu sehen bekommen wird, egal in welcher Form.
Ein Gebiet in dem Balan Wonderworld absolut großartig ist, sind die Zwischensequenzen. Von Anfang bis Ende ist es einfach eine wahre Freude, sobald eine weitere Zwischensequenz auftaucht. Nicht nur einmal entflammt dabei der Wunsch nach einer Verfilmung. Besonders bei den Musical Szenen liegt der Gedanke nahe, sich eine Disney-Verfilmung zu Balan Wonderworld zu wünschen. Selten gibt es eine Welt, die sich so perfekt dafür anbieten würde, wie in diesem Fall. Allerdings könnte man Balan Wonderworld in viele Richtungen und verschiedensten Medien ausbauen, da die Geschichten, sowie Welt selber, so endlos viel Potential beherbergen. Die fantastischen Zwischensequenzen zeigen dabei nur einen kleinen Spalt von dem, was man noch erzählen könnte.
Davon abgesehen brilliert Balan Wonderworld in einen weiteren Punkt außerordentlich. Dabei handelt es sich um den Soundtrack, der absolut Spitze ist. Nicht nur überzeugt dieser durch den stimmungsvollen Klang, der stets für eine umso bessere Atmosphäre sorgt, so beeindruckt dieser nochmal besonders in den Musical Sequenzen, bei denen sich 2-3 Lieder stetig abwechseln. Es ist jedes Mal erneut eine Freunde, sobald eines dieser Lieder ertönt, die eine menge Gefühl beherbergen. Das große i-Tüpfelchen wäre nur noch gewesen, wenn wirklich jede Welt ein, an die jeweilige Geschichte angepasstes, eigenes Lied bekommen hätte, um auf diese Weise auch noch die vorhandene Erzählweise der Geschichten optimal abzurunden. Ich bin mir jetzt gar nicht so sicher, glaube aber dass die Lieder der Musical Sequenzen sogar in zwei Versionen verfügbar ist. Einmal in der Sprache von Balan und einmal in englisch, wo es auch übersetzte Untertitel zu gibt. Die zweite Version bekommt man glaube ich, entweder wenn man die Bosskämpfe zum zweiten Mal schafft, alle drei Statuen ergattert hat oder das Spiel durch hat. Leider habe ich da gar nicht groß drauf geachtet, weshalb mir das erst im Anschluss auffiel, als ich mir den Soundtrack gekauft habe, wo die verschiedenen Versionen mit drauf sind.
Desweiteren sei hier noch erwähnt, dass es in Balan Wonderworld sogar einen Foto-Modus gibt. Dieser ist sehr simpel gehalten. Das Menü in diesem Modus hat lediglich die beiden Optionen “Rahmen”, unter der einem insgesamt 15 verschiedene Rahmen zur Verfügung stehen, und “Foto Modus verlassen”. Man kann per Knopfdruck das Menü noch ausblenden lassen, um die Kamera zu bewegen und ran- oder herauszuzoomen. Dabei ist die Kamera allerdings ein wenig in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Es reicht für einige tolle Schnappschüsse, doch ab und an würde man sich schon wünschen, die Kamera noch ein wenig freier bewegen zu können. Wenn dann auch noch Wände oder andere Plattformen im Weg sind, wird die Navigation der Kamera durchaus ein wenig tricky. Dennoch kann man den Foto-Modus mit ein wenig herumtrickserei auch dazu ganz gut missbrauchen, das umliegende Areal ein wenig auszukundschaften, um versteckte “Sammelware” aufzufinden.
Ebenso sei noch kurz noch angemerkt, dass das Spiel über wirklich sehr charmante Animationen verfügt. Seien es die Tänzer, die Bossgegner, der eigene Charakter oder einfach die kleinen Tims. Die Animationen versprühen stets einen sehr zur Thematik stimmigen Charme.
Jede Bühne hat auch seine schattigen Seiten!
So stark Balan Wonderworld in einigen Aspekten auch sein mag, so bietet das Spiel leider auch viel Raum für Kritik. Den einen oder anderen Punkt, habe ich bereits erwähnt. Der wohl größte Kritikpunkt liegt allerdings in der Rate, der Monster-Respawns. Diese ist eindeutig viel zu hoch angesetzt. Es kann gerne mal passieren, dass man eine Plattform von einer Monsterhorde befreit, daraufhin nur kurz nachschaut, ob auf einer anderen benachbarten Plattform irgendwas zu finden ist, um dann plötzlich bereits erneut eine Monsterhorde vor sich wiederzufinden, obwohl man diese eben erst besiegt hat. Je nach Gründlichkeit der Erkundungen kann sich dies wirklich ermüdend oft wiederholen. Besonders nervig wird es, wenn man versucht sich einen kleinen Vorrat von einem Kostüm anzulegen und dabei alle paar Sekunden die immer selben Gegner erneut besiegen muss. Das macht einfach keinen Spaß und kann ziemlich demotivierend bezüglich des Erkundungsdranges wirken. Eine geringere Respawn-Rate wäre mehr als wünschenswert. Ideal wäre vielleicht sogar, wenn man die Monster gar nicht respawnen lassen würde oder eben nur an wenigen ausgewählten Orten, wo es auch wirklich sinn ergibt. Immerhin sind die Welten jetzt nicht so riesig, dass es diese wirklich brauchen würde. Einen großen Mehrwert haben die Feinde auch nicht, auch wenn die stets einige Tropfen fallen lassen. Der Mehrwert der Monster wäre einfach erheblich höher, wenn man dem Spieler dafür belohnen würde, dass er diese besiegt, in dem man ihm das Privileg schenkt anschließend etwas sorgenfreier und sorgfältiger erkunden zu können, ohne sich um Gegner sorgen zu müssen. So oft wie die Monster respawnen ist es nicht verwunderlich, wenn man irgendwann beginnt zu versuchen den Kämpfen nur noch aus dem Weg zu gehen und dadurch leider etwas mehr durch die Level hetzt.
Ansonsten leidet das Spiel immer wieder unter kleineren Rucklern. In der Regel tauchen diese immer auf, sobald Monster auftauchen. In den meisten Fällen ist dies nicht weiter spielstörend. Lediglich in Welt 6 nehmen die Ruckler leider ein wenig Oberhand und können einem durchaus mal das Spielvergnügen trüben. In den restlichen Welten habe ich ansonsten nicht viel in der Richtung mitbekommen.
Die Kamera kann ebenfalls ab und an ein wenig störend werden. Je nach Umgebung, kann es doch mal passieren, dass die Kamera ein klein wenig verrückt spielt. Dies passiert in der Regel zum Glück eher selten, doch ab und an passiert es dann leider doch, wenn irgendwelche Wände oder Plattformen der Kamera zu sehr im Weg stehen.
Schön wäre es auch, wenn es eine Möglichkeit geben würde, dass man mehr als 3 Kostüme gleichzeitig bei sich tragen könnte. In einigen Leveln, kann es durchaus etwas nervig werden, wenn man beim Versuch alle Statuen zu bekommen, ständig zum letzten Checkpoint rennen muss, um die Kostüme durchzuwechseln. Es wäre ja auch schon ausreichend, wenn man sich 1-2 weitere Kostüm-Plätze verdienen könnte, in dem man irgendeine Nebenaufgabe löst oder einfach irgendeinen versteckten Gegenstand findet.
Genauso schade bleibt es, dass auch wenn die Geschichten an sich wirklich schön und einige auch durchaus berührend sind, die Geschichten oftmals nicht ihr ganzes Potential entfalten können. An dieser Stelle ist durchaus noch Luft nach oben, auch wenn es bereits lobenswert ist, dass es bei einem 3D Plattformer überhaupt mal so viel Geschichte gibt. Denn dies ist in diesem Genre dann halt doch eher unüblich. Ich würde sogar behaupten, dass Balan Wonderworld der 3D Plattformer, mit der besten, umfangreichsten und komplexesten Geschichte aller Zeiten ist. Zumindest ist mir kein andere 3D Plattformer bekannt, der da mithalten kann.
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